Die wichtigsten Tools in DaVinci Resolve: Was du wissen musst!

Kurzübersicht

Eine neue Videoschnittsoftware zu lernen, kann schnell überfordernd wirken, vor allem, wenn die Software so funktionsreich und leistungsstark wie DaVinci Resolve 19 ist. Aber keine Sorge – um Videos zu schneiden, muss man nicht jedes Tool perfekt beherrschen. Tatsächlich stellen die meisten Anfänger schnell fest, dass sie nur eine Handvoll wichtiger Werkzeuge brauchen, um loszulegen und schnell gute Videos zu schneiden.

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir die aus meiner Sicht wichtigsten Videobearbeitungswerkzeuge in DaVinci Resolve. Egal, ob du komplett neu in der Videobearbeitung bist oder von einem anderen Programm wechselst, dieser Guide wird dir helfen, die Grundlagen schnell zu verstehen und umzusetzen.


1. Erste Schritte: Das Interface verstehen

Bevor du in die einzelnen Werkzeuge eintauchst, ist es wichtig, dass du dich mit dem Layout von DaVinci Resolves Interface vertraut machst. Der Hauptarbeitsbereich, bekannt als Edit-Page, ist der Ort, an dem du die meiste Zeit verbringen wirst. Hier sind die wichtigsten Bereiche in der Edit Page:

  • Media Pool: Hier importierst und organisierst du alle deine Medien (Videoclips, Audio, Grafiken usw.) für dein Projekt.
  • Timeline: Die Timeline ist das Rückgrat deines Projekts. Hier arrangierst du Clips, schneidest sie und wendest Effekte an. Jeder Clip stellt einen Teil deiner Videosequenz dar.
  • Viewer: Im Viewer siehst du eine Vorschau deiner Bearbeitungen. Er wird in Echtzeit aktualisiert, wenn du Änderungen an deiner Timeline vornimmst.
  • Inspector: In diesem Panel kannst du Anpassungen für einzelne Clips vornehmen, wie z. B. Position, Skalierung, Deckkraft und mehr.

Das Interface und den Aufbau zu verstehen hilft dir dabei, Werkzeuge und Funktionen schneller zu finden. Diese schauen wir uns direkt im nächsten Teil an.

Screenshot des Arbeitsbereiches, der Edit Page in DaVinci Resolve
Übersicht der Edit Page in DaVinci Resolve

2. Werkzeug 1: Der Auswahlmodus (Selection Mode)

Das Auswahlwerkzeug ist das Standardwerkzeug in DaVinci Resolve und wird wahrscheinlich das am meisten verwendete Tool sein. Es ermöglicht dir, Clips in der Timeline auszuwählen, zu verschieben und zu trimmen. Eigentlich handelt es sich hier aber nich um ein Werkzeug, sondern um einen Modus. Denn in DaVinci Resolve nennen sich die verschiedenen Tools die wir zum bearbeiten nutzen „Modes“.

So verwendest du es:

  • Clips auswählen: Klicke einfach auf einen Clip in der Timeline, um ihn auszuwählen. Du kannst mehrere Clips auswählen, indem du die Shift-Taste gedrückt hältst und klickst.
  • Clips verschieben: Sobald ein Clip ausgewählt ist, kannst du ihn nach links oder rechts verschieben, um ihn neu zu positionieren.
  • Clips trimmen: Fahre mit der Maus über den Rand eines Clips, um ein Trimm-Symbol zu sehen. Klicke und ziehe das Symbol nach innen, um den Clip zu kürzen, oder nach außen, um ihn zu verlängern (falls mehr Filmmaterial verfügbar ist).

Tipp: Drücke A auf deiner Tastatur, um schnell zum Auswahlwerkzeug zurückzukehren, nachdem du andere Werkzeuge verwendet hast.

Screenshot der Edit Page, Auswahlmode (Selection Mode) in DaVinci Resolve - rechts daneben findet man den Trim Edit Mode
Der Auswahlmode (Selection Mode) in DaVinci Resolve – rechts daneben findet man den Trim Edit Mode

3. Werkzeug 2: Der Blade Mode

Das Klingenwerkzeug „Blade Edit Mode“ (auch als Rasierklinge bekannt) ermöglicht es dir, Clips an jeder Stelle in der Timeline zu teilen. Das kann vor allem dann genutzt werden, wenn man schnell mehrere Schnitte setzen und Filmmaterial in kleinere Abschnitte teilen möchte.

So verwendest du es:

  • Wähle den Blade Edit Mode aus, indem du B auf deiner Tastatur drückst oder auf das Klingen-Symbol in der Werkzeugleiste klickst.
  • Klicke an einer beliebigen Stelle auf einen Clip, um ihn an dieser Stelle zu schneiden.
  • Um zum Auswahl-Mode zurückzukehren, drücke A.

Dieses Tool ist ideal, um schnell unerwünschte Bereiche von Clips zu entfernen oder lange Aufnahmen in kleinere Segmente für eine detailliertere Bearbeitung zu schneiden.


4. Werkzeug 3: Trim Edit Mode

Der Trim Edit Mode ist ein unglaublich nützlicher Modus, um deinen Workflow noch mehr zu beschleunigen. Er hilft dir dabei, einen Clip zu trimmen, während alle nachfolgenden Clips automatisch verschoben (oder in der Fachsprache „gerippelt“) werden, um die durch einen Schnitt entstandene Lücke automatisch zu schließen. Das bedeutet, dass du nicht jeden Clip manuell verschieben, oder die Lücke löschen musst, nachdem du einen Schnitt gemacht, oder einen Clip getrimmt hast.

So verwendest du es:

  • Gehe in den Trim-Modus, indem du T drückst oder auf das Trim-Symbol klickst.
  • Fahre über den Schnittpunkt zwischen zwei Clips. Du siehst die Trim-Symbole für beide Clips.
  • Klicke und ziehe, um die Anfangs- und Endpunkte gleichzeitig anzupassen.

Der Trim Edit Mode ist die beste Möglichkeit, das Timing bei Clips zu verändern. Durch das Rippeln bleibt der Rest dahinter nämlich immer gleich. Ich nutze das Tool in der Regel immer dann, wenn ich auf Musik schneide und noch einmal genaue Anpassungen machen möchte.

Tipp: Du kannst auch einen Clip per Ripple löschen, indem du ihn auswählst und Shift + Backspace drückst. Dadurch wird der Clip gelöscht und alles nach rechts wird an das gelöschte angeschlossen. Auch hier kommst du wieder mit A zurück zu deinem Standard Auswahl Mode


5. Der Magnet (Snapping) und das Linken

Das Einrasten mit Hilfe des Magnet Symbols in der Leiste, sorgt dafür, dass Clips in deiner Timeline perfekt aneinander, oder an Markierungen ausgerichtet werden können. Wenn das Einrasten (oder auch Snapping genannt) aktiviert ist, rasten Clips automatisch an der nächsten Schnitt – Kante ein, wenn du sie nahe an einen anderen Clip oder eine Markierung heranziehst. Das ist perfekt um schnell Clips hin und her zu schieben, ohne Lücken zu erzeugen, oder bestimmte Teile eines Clips aus versehen „weg zu schneiden“.

So verwendest du es:

  • Aktiviere das Einrasten, indem du auf das Magnet-Symbol in der Werkzeugleiste klickst oder N auf deiner Tastatur drückst.
  • Beim Verschieben oder Trimmen von Clips rasten diese an der nächsten Schnittstelle oder Markierung in der Timeline ein.

Tipp: Verwende das Einrasten, um Audio mit Video schnell auszurichten oder um nahtlose Übergänge zu gewährleisten.

Genauso wichtig wie das Snapping – ist da Linken von Clips. Das brauchen wir immer dann, wenn wir Audio separat von Video Spur verschieben, oder bearbeiten möchten. Das Link Symbol ist direkt neben dem Magnet zu finden und ermöglicht die Auswahl von mehreren Teilen in unserer Timeline gleichzeitig. Wollen wir einen Teil auswählen, OHNE die Linked Selection für die ganze Timeline zu deaktivieren, können wir das auch mit Alt/Opt + Klicken machen. Somit kann man ganz einfach die Video/Audio Spur ohne die dazugehörige andere verschieben.


6. Zoomen und Navigieren in der Timeline

Schnell in deine Timeline hinein- und herauszoomen zu können, ist wichtig, um präzise und schnell arbeiten zu können, insbesondere bei längeren Sequenzen oder Timelines. DaVinci Resolve hat mehrere Möglichkeiten zum Zoomen und Navigieren.

So verwendest du es:

  • Hinein-/Herauszoomen: Verwende Strg + (oder Cmd + auf dem Mac), um hineinzuzoomen, und Strg - (oder Cmd -), um herauszuzoomen.
  • Mausrad: Scrolle mit dem Mausrad nach oben und unten, um in die Timeline hinein- und herauszuzoomen.
  • Scrollleiste: Ziehe die horizontale Scrollleiste am unteren Rand des Bildschirms, um nach links und rechts zu navigieren.

Effizientes Navigieren in der Timeline hilft dir, schneller zu arbeiten und genauere Schnitte zu setzen.

Lerne Schneller durch deine Timeline zu navigieren mit noch mehr Tipps & Tricks!

7. Grundlegende Übergänge und Transitions

Übergänge können helfen, den visuellen Flow zwischen zwei Clips zu verbessern. DaVinci Resolve hat eine Vielzahl integrierter Übergänge, der am häufigsten verwendete ist hier wahrscheinlich der Cross Dissolve oder auch der Smooth Cut.

So verwendest du es:

  • Wähle den Effekte-Tab aus und öffne den Abschnitt Video-Übergänge(Transitions).
  • Ziehe den Cross Dissolve (oder einen anderen Übergang) auf den Schnittpunkt zwischen zwei Clips.
  • Passe die Dauer des Übergangs an, indem du die Ränder des Übergangs in der Timeline ziehst.

Du kannst auch immer mehrere Übergänge testen, um zu schauen, welche Transition mit deinem Material am besten funktioniert. Und gaaaanz wichtig: Nicht jeder Schnitt braucht eine Transition 😉 Also bitte übertreibt es nicht.


8. Hinzufügen von Text und Titeln

Text und Titel sind wichtig, um Informationen oder Branding zu deinen Videos hinzuzufügen. In DaVinci Resolve heißen die wichtigsten Text Tools Text und Text+. Bei „Text“ handelt es sich um eine einfache Text Erstellung, während Text+ auch noch mit Hilfe von FUSION deutlich weiter bearbeitet werden kann.

So verwendest du es:

  • Öffne die Effekte-Bibliothek und gehe zum Abschnitt Titel.
  • Ziehe einen Titel (wie Text) in die Timeline über deinem Video.
  • Verwende das Inspector-Panel, um den Text anzupassen (Schriftart, Größe, Position usw.).

Tipp: Verwende immer dann Text+, wenn du vor hast, Textanimationen und -effekte zu nutzen.


9. Audio-Bearbeitungswerkzeuge

Guter Ton ist mindestens genauso wichtig wie gute Bilder. DaVinci Resolve hat natürlich auch einige super Audio- Bearbeitungstools, auf die du direkt in deiner Timeline zugreifen kannst.

So verwendest du sie:

  • Passe die Lautstärke an, indem du die Lautstärkeline im Audioclip in der Timeline nach oben oder unten ziehst.
  • Verwende den Audio-Mixer (zugänglich über das Mixer-Symbol), um die Lautstärke einzelner Audiotracks präzise zu steuern.

Zusätzlich kannst du grundlegende Effekte wie Blenden anwenden, indem du die Fade-Griffe des Audioclips ziehst, die an den Rändern des Clips erscheinen, wenn du mit der Maus darüber fährst.

Screenshot aus der Edit Page, Audio Tools mit Mixer und Waveform.
Audio Bearbeitung in der Edit Page – Orange markiert sind Fade Handles und der Mixer

10. Einführung in die Farbkorrektur

Die Farbkorrektur ist eines der wichtigsten Bereiche in DaVinci Resolve, aber keine Sorge, man muss kein Farbexperte sein, um damit anzufangen und seine Bilder besser aussehen zu lassen. Auch als Anfänger kannst du mit den grundlegenden Farbkorrektur – Werkzeugen deine Aufnahmen schnell und einfach verbessern.

So verwendest du es:

  • Gehe zur Color Page, indem du unten auf das Farb-Tab klickst.
  • Verwende die Color Wheels, um Lift, Gamma, Gain und Offset anzupassen. Mit diesen Steuerungen kannst du die Schatten, Mitteltöne und Lichter deiner Aufnahmen feinjustieren.

Selbst einfache Anpassungen von Helligkeit, Kontrast und Sättigung können das Aussehen deines Videos stark verbessern. Mit den Primary Tools bist du schonmal gut aufgestellt.

Tipp: Probiere dich einfach mal aus, da Farbanpassungen immer wieder gelöscht werden können kannst du nichts kaputt machen! Wenn du keinen akkuraten Monitor hast, dann schaue dir am besten die Video Scopes an und lerne, wie diese zu lesen sind.


11. Allgemeine Tipps für Effizienz und Arbeitsabläufe

Jetzt kennst du einige der wichtigsten Tools und Bereiche in DaVinci Resolve, daher sind hier noch ein paar weiter allgemeine Tipps, um noch effizienter und besser in DaVinci Resolve arbeiten zu können:

  1. Verwende Shortcuts: Das Auswendiglernen von Kürzeln wie A für das Auswahlwerkzeug und B für das Klingen- Werkzeug wird deinen Workflow auf Dauer deutlich schneller machen.
  2. Organisiere deine Medien: Benenne und organisiere deine Medien im Media Pool und am besten bereits auf deinem PC. Verwende Ordner (Bins), um Filmmaterial, Audio und Grafiken zu trennen. So behältst du den Überblick und findest schnell die richtigen Clips.
  3. Schaffe dir Strukturen: Manche Dinge lohnt es sich, immer gleich zu tun. Daher fange früh an, dir Strukturen zu schaffen. Dadurch vergisst man weniger und wird Effizienter.
  4. Wie fange ich an, wenn ich keine Ahnung habe? Lies dir dafür am besten einfach mal meinen Guide durch!

12. Fazit

Wenn du diese grundlegenden Werkzeuge und Tools beherrschst, kannst du definitiv schon deine ersten Videos bearbeiten. Fange klein an, experimentiere und hab keine Angst, auch mal Fehler zu machen – das gehört zum Lernprozess dazu und passiert mir auch ab und an, und das nach mehr als 10 Jahren Erfahrnung im Video Bereich. Die kostenlose Version kann schon unglaublich viel und ist für den Anfang komplett ausreichend. Hier findest du einen Vergleich zwischen kostenloser DaVinci Resolve Version und Studio Version, falls du wissen möchtest, was die Vorteile der Studio Version sind.

Übrigens, wenn du DaVinci Resolve noch schneller lernen möchtest, schau dir unbedingt mal meinen Anfänger Kurs für DaVinci Resolve an. Der hilft dir beim Start in die Videobearbeitung deutlich mehr, als es die Studio Version macht. Dort erfährst du alles wichtige was du für den Start in die Videobearbeitung brauchst.

Du willst noch mehr lernen?
Schau doch mal bei meinen Kursen vorbei!
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