Worin unterscheiden sich eigentlich die beiden Versionen ?
Der Vergleich zwischen DaVinci Resolve (kostenlos) und DaVinci Resolve Studio kann auf den ersten Blick verwirrend sein. Deswegen zeige ich dir die wichtigsten Unterschiede, welche die Kostenlose von der Studio Version unterscheiden, damit du die richtige Version für dich finden kannst.
Funktionen | DaVinci Resolve 19 (Kostenlos) | DaVinci Resolve 19 Studio (Preis: 329€) |
Umfang Videoeffekte | Grundlegende Auswahl an einfacheren Effekten und Transitions | Vollständige Bibliothek inklusive Fusion Effects und Transitions |
AI- und Neural Engine | Nicht verfügbar | Alle integrierten Funktionen in DaVinci Resolve inklusive der Transkriptions Funktion, Magic Mask, … |
Farbkorrektur und Color Grading | Viele der wichtigsten Funktionen bereits mit verfügbar | Erweiterte Color Grading Funktionen wie bspw. Dead Pixel Filter, Noise Reduction oder Motion Blur |
Kollaboration und Netzwerknutzung | Grundlegende Kollaboration möglich | Erweiterte Teamfunktionen mit weltweiter Kollaborations-möglichkeit über die Blackmagic Cloud |
Media & Delivery | bis zu UHD 4k 60 fps | bis zu 32k 120fps möglich |
Performance beim Editing | „langsamer“ da GPU Acceleration fehlt | GPU Acceleration für h.264 & h.265 |
1. Ist DaVinci Resolve wirklich kostenlos?
Um diese Frage kurz zu beantworten, JA! Aber wir schauen uns das hier mal etwas genauer an, daher kommt mit und schaut, welche Version für euch die richtige ist. Beginnen wir mit dem wahrscheinlich wichtigsten – dem Preis. Die kostenlose Version von DaVinci Resolve ist, wie der Name schon sagt, auch wirklich KOSTENLOS erhältlich. Im Vergleich dazu ist die Studio Version auf der BMD Webseite für 329 Euro (Stand 22.10.2024) zum Kauf. Beide Versionen kann man übrigens von der BMD Webseite runterladen. Ladet euch DaVinci Resolve auch unbedingt von der offiziellen Blackmagic Design Webseite herunter (Malware Gefahr bei anderen Anbietern…).
Die Free Version von DaVinci Resolve
Ist eigentlich DER perfekte Einstieg in die Welt des Videoschnitts. Wenn du mit dem Videoschnitt anfangen möchtest und dich in dem ganzen Thema erst einmal ausprobieren willst, führt an der kostenlosen Resolve Version kein Weg vorbei. Das schöne daran ist, dass es keinerlei Watermarks und andere Einschränkungen für den Schnitt von einfachen Videos gibt. Man bekommt ein Voll Funktionsfähiges NLE (Nicht Lineares Editing Programm), welches bereits alles mit drinnen hat, um erfolgreich erste Youtube Videos zu schneiden, den Urlaubsfilm zu erstellen, oder alte Erinnerungen Ωu einem Video zu machen. Erst die fortgeschrittenen Funktionen sind hinter der Paywall und erfordern die Studio Version von DaVinci Resolve.
Die Studio Version von DaVinci Resolve
Die Studio-Version kostet zum aktuellen Zeitpunkt (22.10.2024) 329 Euro auf der offiziellen Blackmagic Design Webseite (ich empfehle aber meist den Kauf in Kombination mit Hardware, dazu später mehr), bietet aber viele erweiterte Funktionen und Support von unterschiedlichsten Video Formaten und Codecs. Kurzum, die Studio Version beinhaltet die DaVinci Resolve Neural Engine, viele verschiedene Resolve FX, Temporäre und Spatial Noise Reduction (seit DaVinci Resolve 19 auch die Ultra Noise Reduction), Text basiertes Editing, Magic Mask, Film Grain, Motion Blur und vieles vieles mehr.
Was ich nach wie vor sehr schätze: Im Vergleich zu vielen anderen „Kreativ Softwares“ kann man bei DaVinci Resolve Studio nach wie vor eine „richtige“ Lizenz kaufen, ganz ohne Abonnement. Das bedeutet, dass du die Studio-Version nur einmal kaufen musst und alle weiteren Updates erhältst, ohne dafür noch einmal zahlen zu müssen oder ein Abo abzuschließen.
Kann ich meine Studio Lizenz auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen?
Die DaVinci Resolve Studio Lizenz kann auf 2 Computern gleichzeitig aktiviert werden. Wenn man probiert, die Version auf einem 3 ten Mac oder Windows PC zu installieren (das Betriebssystem spielt keine Rolle, somit ist der Lizenz Code nicht an ein System gebunden), wird das dritte Gerät aktiviert und die vorherigen Aktivierungen auf den ersten beiden Geräten werden deaktiviert.
Ich habe meine Lizenz damals mit Version 13 in Kombination mit einer Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K gekauft und verwende sie nach wie vor (mittlerweile aber natürlich mit DaVinci Resolve 19 Studio)
2. Unterschied von Video Effekten und Farbkorrektur in kostenloser und Studio Version?
Egal ob man gerade anfängt mit dem Videoschnitt, oder schon etwas weiter in seiner Editing Reise ist – früher oder später will man Effekte nutzen. Die kostenlose Version hat bereits viele verschiedene Kreative Effekte mit drinnen, die Studio-Version im Gegenzug, hat natürlich alle Effekte der Kostenlosen Version und eine noch deutlich erweiterte Auswahl von Transitions, Fusion Titeln und Tools mit dabei.
Video Effekte in der kostenlosen Version von DaVinci Resolve 19
Die kostenlose Version von DaVinci Resolve 19 hat eine schöne Auswahl von Dissolve Transitions aber auch Titeln für Text Effekte und andere Anwendungen. Man findet alle Effekte im sogenannten „Effects“ Panel. Dort findet man neben den Video Transitions, Effekten und Generatoren aber auch Audio Effekte wie bspw. den sogenannten Cross Fade, welchen ich häufig beim Audio Schnitt verwende. Viele der Effekte im „Effects“ Panel können durch drüber „hovern“ mit der Maus eine Vorschau anzeigen. Somit können wir sehen, wie Übergänge aussehen oder auch, ob Text Effekte und Elemente mit unserer Footage funktionieren und gut aussehen.
Color Grading in der Free Version
Farbkorrektur oder auch Color Grading ist ja das eigentliche Strecken-Pferd von DaVinci Resolve und für viele auch der Ausschlaggebende Punkt, über einen Wechsel von einem anderen Editing Programm nachzudenken. In der Free Version stehen einem schon deutlich mehr Funktionen zur Verfügung, als das bspw. in Premiere Pro der Fall ist. Wenn man neu in DaVinci Resolve ist, wird es durchaus einige Zeit dauern, bis man an die Limits der kostenlosen Version im Color Bereich stößt.
Wichtige Standard Tools, wie die Primary Wheels, die Kurven, Scopes, … sind alle direkt mit nutzbar. Das sind die Bereiche, die man bei jedem Projekt braucht. Somit ist das erste Balancing und Normalisieren von Clips ohne Probleme auch mit der kostenlosen Version möglich. Auch sogenannte Power Windows sind direkt anwendbar, mit denen man Veränderungen auf bestimmte Bereiche limitieren kann. Diese sind sogar mit Hilfe von „Tracking“ an Objekte oder Bewegungen klebbar. Das ist besonders wichtig, da wir im Video Bereich ja meistens mit Bewegtbild arbeiten.
Mit diesen Werkzeugen kann man bereits ohne Probleme gesamte Filme oder Serien Color Graden. Es sind alle essenziellen Werkzeuge, die man braucht, bereits in der Free Version mit enthalten. Wenn man sich dann etwas wohler und vertrauter fühlt mit DaVinci Resolve, kann man über ein Upgrade auf die Studio Version nachdenken.
Die Studio Version und ihre Features
Wo die Studio Version dann natürlich unfassbar an Attraktivität gewinnt, ist wenn es um das „RETTEN“ von missglückten Shots geht. Tools wie Noise Reduction (seit DaVinci Resolve 19 auch UltraNR mit der Neural Engine möglich) können Footage mit zu viel Bildrauschen oftmals noch retten, weshalb ich die Studio Version nicht mehr missen möchte. Auch ein Staubkorn auf dem Sensor kann mit dem „Dust Buster“ Effekt oder dem „Dead Pixel Fixer“ noch gerettet werden. Sobald man auf so ein Problem stößt, führt eigentlich kein Weg mehr an der Studio Version vorbei.
Kurz gesagt: am Anfang reicht die kostenloses Version meist aus um das Editing mit DaVinci Resolve zu lernen und zu schauen, ob einem das Programm in der Handhabung gefällt. Die kostenlose Version bietet bereits eine große Auswahl an Transitions, Texteffekten und natürlich allen wichtigen Editing Funktionen, genauso wie Zugang zu den wichtigsten Color Grading-Tools. Ebenso wichtig: ein Upgrade zur Studio-Version ist bei Bedarf zu jeder Zeit möglich, da du in DaVinci Resolve Studio problemlos Projekte öffnen kannst, die du davor in der kostenlosen Version erstellt hast. Somit bist zu super flexibel und kannst genau DANN auf die Studio Version upgraden, wenn du die Möglichkeiten der kostenlosen Version ausgeschöpft hast.
3. Was sind die Vorteile beim Editing mit der Studio Version?
Die Integration von künstlicher Intelligenz (AI) in die Videobearbeitung spielt auch in DaVinci Resolve Studio eine immer größere Rolle. Die Software hat mittlerweile eine ganze Menge AI- und Immersive-Tools, die das Editing einfacher machen sollen und zeitaufwändige Aufgaben bis zu einem gewissen Grad „automatisieren“ können, sodass sich Cutter, Coloristen und VFX Künstler noch stärker auf die kreativen Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren können und dadurch noch effizienter werden.
Die DaVinci Resolve Neural Engine
Jeder Software Hersteller hat einen ganz besonderen Namen für seine AI Funktionen gefunden. Bei DaVinci Resolve heißt die AI „Neural Engine“. Ganz egal wie die AI eigentlich heißt, wichtig ist, wie sie einem helfen kann. Mit der Neural Engine ist es beispielsweise möglich, automatisch Untertitel und Transkripte gesamter Timelines und Interviews zu erstellen und somit ganze Projekte nur mithilfe von Text basiertem Editing durchzuführen. Das spart nicht nur Zeit, sondern erleichtert auch Anfängern im Video Schnitt, Interviews oder andere Sprachaufnahmen schnell und korrekt zu schneiden. Ebenso ist es dadurch sehr einfach geworden, bestimmte Text Passagen aus langen Interviews zu suchen. Das spart sehr viel Zeit auch bei Dokumentationen und anderen Editorial Edits.
Text basiertes Editing mit Sprecher Erkennung in DaVinci Resolve 19 Studio.
Ich nutze die Text basierte Editing Funktion (nur in der Studio Version verfügbar) mittlerweile auch immer mehr mit Reggiseuren mit denen ich zusammen arbeite. Durch die einfache Text to Edit Funktion, haben auch sie es deutlich einfacher, ihre gewollten Interview Parts zu finden und ich bekomme bereits eine Timeline mit den wichtigsten Interview Schnipseln, die ich dann Feintunen und Editen kann. Somit sparen wir uns beide das arbeiten mit den nervigen Timecodes.
Die Funktionen der Neural Engine in der Edit Page können aber nicht nur zum Text basiertem Editing genutzt werden, im gleichen Zuge ist es dadurch auch Möglich, Untertitel automatisch zu erstellen.
Auch beim Anlegen von Projekten kann uns die AI unter die arme Greifen. So wie bei der Personen Erkennungs Funktion. Die analysiert unser gesamtes Video Material welches wir importiert haben und erstellt für die unterschiedlichen Personen eigene Ordner – und das alles automatisch. Somit können wir ganz einfach die Namen der Protagonisten eintragen und haben eine Übersicht wie wir das mittlerweile von verschiedenen Handy Galerien kennen.
4. Kollaboration und Netzwerknutzung
Wenn du vor hast, mit einem Team an den Projekten zu arbeiten, sind die Kollaborationsfunktionen sehr wichtig. Die Studio-Version bietet erweiterte Teamfunktionen, was genau dann wichtig ist, wenn du gemeinsam mit anderen Editoren/Coloristen an einem Projekt arbeiten möchtest. Dadurch ist es möglich, unabhängig von Ort und Zeit, von überall auf der Welt am gleichen Projekt zu arbeiten. So kann zum Beispiel eine Person den Ton mischen, während sich parallel dazu ein Colorist bereits um die Farbkorrektur kümmert. Es ist aber nicht nur möglich über die Blackmagic Cloud Projekte zu teilen, auch in Lokalen Netzwerken können sogenannten „Project Libraries“ erstellt werden, wodurch auch hier der Zugriff und Austausch von Projekten sehr einfach ist. Das ist vor allem für Agenturen interessant, wo gemeinsamer Zugriff auf einen Firmen internen Server besteht.
Ein Feature, welches ich in der Studio Version sehr häufig (fast in jedem Color Grading Projekt) nutze, ist die Möglichkeit des sogenannten „Remote Monitoring“. Dadurch ist es möglich das Color Management von bspw. einem Ipad zu umgehen und ein relativ akkurates Bild jemand anderem zur Verfügung zu stellen. Das ist immer dann wichtig, wenn es um akkurate und korrekte Farben geht. Natürlich kommt man um einen kalibrierten Monitor nicht drum rum, wenn Farbtreue wichtig ist, dennoch ist das ein super Ausgangspunkt und wird bei meinen Kunden auch regelmäßig als Abnahme genutzt. Das beste daran ist eigentlich, dass ich auch während dieser Remote Monitoring Session die Möglichkeit habe, Änderungen am Bild durchzuführen, welche direkt angezeigt werden. Somit sind auch Vorher- Nachher Vergleiche LIVE möglich.
Mein Fazit
Wenn du einfach Spaß haben und die ersten Schritte in der Videobearbeitung machen willst, ist die kostenlose Version optimal dafür, sich einfach mal auszuprobieren. Sie hat bereits wahnsinnig viele Funktionen für die Video Bearbeitung und ermöglicht einen einfachen Einsteig in die Editing Welt. Wenn du dann irgendwann tiefer eintauchen und alle „professionellen“ Tools der Studio Version nutzen möchtest, ist sie aus meiner Sicht Preis – Leistungs mäßig nach wie vor unschlagbar. Und weil es so toll ist, sag ich es nochmal: Ein Upgrade ist bei Bedarf jederzeit möglich und du kannst dein in der kostenlosen Version erstelltes Projekt ohne Probleme auch in der Studio-Version finalisieren und exportieren. Somit verlierst du nichts, auch wenn du dich erst später für den Kauf der Studio Version von DaVinci Resolve entscheiden solltest.
Insgesamt ist DaVinci Resolve, egal ob die Studio oder kostenlose Version, eines der besten Videoschnitt-Programme, die man aktuell kaufen kann. Mein Tipp: Probiere die Kostenlose Version aus und wenn du auf eine Barriere stößt, oder dich bereits so weiterentwickelt hast, dass du die Funktionen der Studio Version brauchst, dann kaufe erst dann das Upgrade. Denn auch in der Kostenlosen Version hast du keine nervigen Watermarks die dich wirklich einschränken würden.
Bonus Tipp: Studio Lizenz mit Equipment kaufen
Wenn du dich irgendwann dazu entscheiden solltest, die kostenlose Version von DaVinci Resolve auf die Studio Version zu upgraden, schau unbedingt nach Angeboten mit Hardware und Software. Viele Produkte von Blackmagic Design haben eine Studio Lizenz mit dabei, wodurch du dir richtig viel Geld sparen kannst. Somit kannst du beispielsweise den Speed Editor* direkt mit dazu kaufen. Aber wie immer gilt – vergleiche am besten die Preise von mehreren Resellern und schaue mit welchem Produkt du die Studio Lizenz am besten erwirbst.
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